Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Müller,

Der Antrag wird wie folgt ergänzt bzw. geändert:

1. Die offiziellen städtischen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in der Badner-Halle sollen weiterhin jährlich stattfinden, jedoch künftig in deutlich vereinfachter und kostengünstiger Form.

2. Die Ausgestaltung der Veranstaltung erfolgt in reduzierter, aber würdiger Form, bestehend aus:

• Beflaggung des Stadtgebiets mit Deutschlandfahnen,

• einer kurzen Gedenkfeier bzw. Einladung zu einem kleinen Empfang im Rathaus oder Rossi-Haus,

• Redebeiträgen von Ehrenamtlichen, Bürgern oder Fraktionsvertretern,

  • ggf. Kooperationen mit örtlichen Vereinen, Schulen oder insbesondere dem Historischen Verein Rastatt.

3. Die Verwaltung wird beauftragt, auf Grundlage dieser Eckpunkte ein jährlich durchführbares Konzept im kleineren Rahmen zu erarbeiten, das deutlich unter dem bisherigen Kostenrahmen von 30.000 Euro liegt. Das Konzept soll sowohl den finanziellen Vorgaben als auch dem historischen und gesellschaftlichen Charakter des Tages gerecht werden.

Begründung:

Der Tag der Deutschen Einheit ist ein wichtiger Bestandteil unseres demokratischen Selbstverständnisses und sollte auch künftig jährlich sichtbar und würdevoll begangen werden.

Die bisherigen Matineen haben in den letzten Jahren jedoch gezeigt, dass die inhaltliche Ausrichtung zunehmend vom eigentlichen Geist des Nationalfeiertags abweicht. So standen zuletzt Themen im Mittelpunkt, die nur bedingt mit der historischen Bedeutung des 3. Oktober in Verbindung stehen – etwa allgemeine politische oder gesellschaftliche Debatten. Dies führte teils zu Irritationen in der Öffentlichkeit und trug nicht zur ursprünglichen Intention der Feier bei, nämlich die Einheit und den Zusammenhalt unseres Landes zu würdigen.

Zudem entstehen die hohen Veranstaltungskosten zu einem erheblichen Teil durch Honorare sogenannter prominenter Gastredner (siehe meine Anfrage vom 07.11.2025), deren Beiträge thematisch nicht immer in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Tag der Deutschen Einheit stehen.

Eine Kooperation mit örtlichen Vereinen – insbesondere dem Historischen Verein Rastatt oder anderen kulturgeschichtlich engagierten Akteuren – würde es ermöglichen, das Programm authentisch, themenbezogen und weitgehend ehrenamtlich zu gestalten. Auf diese Weise könnte die Veranstaltung nicht nur inhaltlich bereichert, sondern auch die lokale Vereinslandschaft aktiv gefördert und sichtbar eingebunden werden.

Aus meiner Sicht ist es dabei durchaus realisierbar, die Feierlichkeiten deutlich unter dem Kostenrahmen von 30.000 Euro jährlich durchzuführen. Dies zeigt, dass ein würdiges und zugleich finanziell verantwortungsvolles Gedenken ohne weiteres möglich ist.

Damit lässt sich nicht nur eine erhebliche Kostenreduktion erreichen, sondern zugleich die inhaltliche Qualität und lokale Identifikation der Veranstaltung stärken. Das vorgeschlagene Modell verbindet somit finanzielle Verantwortung mit inhaltlicher Glaubwürdigkeit, Bürgernähe und kultureller Kontinuität.

Mit freundlichen Grüßen

Philipp Helber

Stadtrat im Gemeinderat Rastatt

Fraktionsmitglied der AfD-Fraktion im Gemeinderat Rastatt